Um die Aussicht auf den gepflasterten Parkplatz vor der Unterkunft, eingerichtet im ehemaligen Motel 24 zwischen Gewerbegebiet und Autobahnauffahrt nach ihren Möglichkeiten ansprechender zu gestalten, haben sich einige Bewohnende der GU Genshagen zu einer Garten AG zusammengefunden.
Um allen Gewächsen die Möglichkeit zu geben, nach ihren Bedingungen hier Wurzeln zu schlagen, folgen sie beim Pflanzen den  Ratschlägen einer ehemaligen Gärtnerin, die nun wöchentlich zur Unterstützung vorbeikommt, um die Garten AG mit ihrem Pflanzenwissen zu bereichern.
"Die Leute sind mit Eifer dabei", sagt sie. "Wir alle freuen uns über Beschäftigung, und natürlich darüber, wenn es hier schöner aussieht. " Die Kommunikation untereinander findet mit dem statt, was aus verschiedenen Sprachen erinnert wird, mit Händen und Füßen und mit Hilfe einer Übersetzungs-App.

 

Gärtner vor ihrem Werk

Zwei der Bewohnenden der Gemeinschaftsunterkunft sind hier, gemeinsam mit deren Leiter nach getaner Arbeit zu sehen.

"Ich mach' das auch für mich, ich freue mich über neue Kontakte. Die Deutschen mein' ich gut genug zu kennen, andere Kontakte tun mir auch gut. Und ich bin immer unter Leuten, sowas wie hier kommt mir gerade recht. Und wenn ich sehe, wie die Leute sich für sowas begeistern lassen, dann hebt das auch meine Stimmung", sagt die ehrenamtliche Gärtnerin. "Und ich rede wieder Russisch - meine Schwester hat gestaunt, dass ich plötzlich wieder Russisch sprechen kann."

Nicht nur das Gärtnern ist ein Projekt, mit dem Bewohnende und Ehrenamtliche in Genshagen sich gemeinsam befassen können - Gesucht werden hier noch engagierte, offene Personen, die Lust haben dabei zu helfen, den Einstieg in eine neue Kultur und Umgebung für die Bewohnenden zu erleichtern und damit Räume der Begegnung zwischen Personen zu schaffen, die schon lange und erst neu hier angekommen sind.