Gespräche, Erkenntnisse, Ideen, Einblicke und Ausblicke
Erfolgreiche Aktion des Behindertenbeirates Ludwigsfelde am 5. Mai
Text und Bild: Maren Ruden
Am 5. Mai, dem „Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“, hatte der Ludwigsfelder Beirat für Menschen mit Behinderungen, zu einer Aktion eingeladen, die dankenswerter Weise auch durch den Seniorenbeirat und „LuKiss“ e.V. unterstützt wurde.
Begleitet von Informationsmaterial der „Aktion Mensch“ hieß es in Ludwigsfelde, vor dem Gebäude Potsdamer Straße 55b, „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!". Das zentrale Thema war zwar die Barrierefreiheit von Arztpraxen, jedoch drehten sich die Gespräche mit den zahlreichen Besuchern um alle Facetten des Alltags von Menschen mit Behinderungen.
Betroffene und Verantwortungsträger miteinander ins Gespräch bringen, positive und negative Beispiele für Inklusion aufzeigen und vielleicht sogar gemeinsam Lösungsansätze finden – diese Hoffnung setzten die Engagierten in die Aktion – und konnten sich über einige vielversprechende Kontakte freuen.
Die Behindertenbeauftragte der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, Elke Adam, konnte ebenso als Gast begrüßt werden, wie Christian Großmann, Erster Beigeordneter der Stadt Ludwigsfelde und Annette Röseler, Mitarbeiterin des Fachbereichs Soziales, Familien, Sport und Kultur, die im Rathaus für den Kontakt zu Vereinen und Ehrenamtlichen verantwortlich ist. Auch die Begründerin des „Büros für Chancengleichheit und Integration“ beim Landkreis, Christiane Witt, die nur wenige Tage zuvor in den Ruhestand gegangen war, ließ es sich nicht nehmen, die Aktion ehrenamtlich zu unterstützen.
Ebenfalls vor Ort und begehrte Gesprächspartner waren Lutz Mikolaschek, Leiter der Kontaktstelle des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) in Teltow-Fläming und im Land Brandenburg (https://www.bsk-ev.org/fileadmin/Redaktion/Mitmachen/BSK_vor_Ort/BSK_Blaue_Seiten.pdf) und Kerstin Bornholt, Koordinatorin des Projekts „Pflege vor Ort“ .
Besonderer Besuch kam von der Landesregierung. Mareike Schulz, Mitarbeiterin vom Büro der Landesbehindertenbeauftragten Brandenburgs, zeigte sich beeindruckt von der breiten Wirksamkeit der Aktion (zeitweise umlagerten bis zu dreißig Personen den Stand) und informierte sich über die Arbeit des Ludwigsfelder Behindertenbeirates und dessen gute Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung. Sie wurde von einem Filmteam begleitet, das Situationen einfing, in denen zu sehen war, welche Barrieren von Menschen mit Behinderungen im Alltag zu überwinden sind bzw. nicht überwunden werden können. Dieses konnte vor Ort festhalten, wie schwierig es z.B. für Rollstuhlnutzer*innen oder Menschen mit Rollatoren ist, die Haustüren in den Geschäftshäusern zu öffnen.
Nach über zwei Stunden intensiver Gespräche, neuer Erkenntnisse, Ideen, Einblicke und Ausblicke zeigten sich die Akteure und Gäste zuversichtlich: die Veranstaltung konnte neue Impulse dafür geben, dass das Recht auf Inklusion, das jedem Menschen mit Behinderung in Deutschland seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention am 1. Januar 2009 in unserem Land zusteht, irgendwann nicht mehr nur auf dem Papier zu finden ist.
M.R.