Für Menschen da zu sein, denen gerade der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, das ist der Kern des ehrenamtlichen Engagements, das Nadine Mehler für sich gefunden und gewählt hat.

Nadine Mehler ist 50 Jahre alt, wohnt im Ludwigsfelder Ortsteil Wietstock und ist seit 2017 hier in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Darüber hat sie die Notfallseelsorge kennengelernt und war sofort begeistert.

Die Notfallseelsorge bietet Menschen in akuten Belastungs- und Krisensituationen psychosoziale (Erste) Hilfe an. Diese geschieht in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in den ersten Stunden nach dem belastenden Ereignis. Sie ist für alle Menschen da, die seelische Unterstützung wünschen, unabhängig von Religion und Weltanschauung.

„Es gibt jemanden, der bleibt, wenn andere (Helfer) gehen müssen. Das will und das kann ich auch“, dachte sie sich und nahm Kontakt mit dem für sie zuständigen Team aus Teltow-Fläming (TF) auf. Über ein erstes Kennenlerngespräch und die Teilnahme an den Gruppenabenden mit Fallbesprechungen der letzten Einsätze sowie Supervision festigte sich ihr erster Impuls, und so durchlief sie die Grundausbildung und Fortbildungen, die sie auf verschiedenste Einsatzsituationen bis hin zu Großschadenslagen vorbereiteten.

Heute ist Nadine Mehler stellvertretende Teamleiterin der Notfallseelsorge des Landkreises Teltow-Fläming. Die Notfallseelsorge fährt sehr häufig zur Betreuung der Angehörigen nach dem plötzlichen Tod, nach einem Unfall oder Suizid des Partners oder eines nahen Angehörigen. Sie kümmern sich um Unfallverursacher, Ersthelfer und Zeugen. So sind sie auch während und vor allem nach den Einsätzen für die Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr da.

„Wir halten die Belastungen mit den Betroffenen aus und suchen mit ihnen nach Möglichkeiten für die ersten Schritte aus der Krise. Und wir gehen erst, wenn die Betroffenen in der Lage sind, die nächsten Schritte allein oder mit der Familie, Freunden oder Nachbarn zu gehen.“

Natürlich muss auch sie die Einsätze verarbeiten: „Musik hören, ein heißer Kakao und das, was mich gerade bewegt, aufzuschreiben. Manchmal ziehe ich auch die Laufschuhe an und genieße beim Laufen die Natur entlang des Nuthegrabens.“

Bei ihren Einsätzen versucht sie, Tod und Trauer aus der Tabuzone zu holen. „Weinen und Trauer sind vollkommen okay und auch wichtig und richtig, aber man darf sich auch freuen, den Verstorbenen gekannt zu haben.“

Vielen Dank an Nadine Mehler für ihr Engagement und weiterhin viel Energie und Unterstützung für das wichtige Ehrenamt!

Kontakt:
Web: https://www.notfallseelsorgebrandenburg.de/landkreise/teltow-flaeming-tf
E-Mail: nfskit.tf@posteo.de